Die Entwicklung des Fiat 126 BIS mit 700 ccm und Wasserkühlung
Hier finden Sie diverse Teile und Zubehör für Fiat 126 BIS mit dem liegenden, wassergekühlten Motor, der von 1987 bis 1991 gebaut wurde. Äußeres Kennzeichen des BIS sind die im Vergleich zu seinen Vorgängern größere Heckscheibe und die Heckklappe, sowie das Fehlen von Lüftungsschlitzen am Heck.
Bodengruppe und Fahrwerk
Die Bodengruppe basiert sehr stark auf dem 500, viele Fahrwerksteile und das Bodenblech sind identisch. Er übernimmt das Fahrwerkskonzept mit einer Blattfeder, Doppelquerlenkern und hydraulischen Stoßdämpfern vorne und einer Einzelradaufhängung mit Schräglenkern und Schraubenfedern hinten. Als erstem Fiat 126 wurde in diesem Modell eine Zahnstangenlenkung verbaut. Diese Lenkung ist direkter als die bisherigen Konzepte und trägt zum Fahrkomfort bei.
Bremssystem
Das Bremssystem ist ein Zweikreisbremssystem mit Bremstrommeln an beiden Achsen. Dabei unterscheiden sich die Bremsen beider Achsen nur in der Bremskraft der Radbremszylinder. Die Beläge sind für beide Achsen identisch. Prinzipiell ist ein Umbau auf Scheibenbremsen möglich.
Motor und Antrieb
Der Heckmotor des Fiat 126 BIS leistet Serie 26 PS und ein Drehmoment von 47 Newtonmetern aus 700 ccm Hubraum. Er ist im Unterschied zu den anderen Modellen wassergekühlt und liegend verbaut. Er treibt die Hinterachse über grade Antriebswellen an, die mit Achsmanschetten vor dem Staub der Straße geschützt werden. Er verfügt über eine seitliche Nockenwelle mit einem Antrieb über eine Steuerkette und hängende Ventile. Der Motor wurde jetzt, wie bei den meisten anderen Autos auch, nicht mehr über einen Seilzug gestartet, sondern der Anlasser wurde elektrisch über das Zündschloss bedient.
Gemisch Aufbereitung und Vergaser
Die Gemisch Aufbereitung erfolgt über einen Vergaser Weber 30DGF.
Doppelzündung
Es werden beide Zylinder gleichzeitig gezündet. Einer der beiden Zylinder befindet zum Zündzeitpunkt kurz vor dem Arbeitstakt, der andere kurz vor dem Ansaugtakt. Das führt dazu, dass eine Zündkerze normal in das Gemisch hineinzündet, während die andere ins Abgas hineinzündet. Diese Zündung wird mit einer Doppelzündspule mit nur einem Zündkontakt realisiert. Somit ist kein Verteiler nötig. Auch dieses Konzept unterscheidet den Fiat 126 BIS von seinen Schwestermodellen.
Getriebe
Die Gänge wählt man nun über ein synchronisiertes 4-Gang Schaltgetriebe. Nur der erste Gang war weiterhin unsynchronisiert. Der Rückwärtsgang ist geradverzahnt, die Gänge 1–4 schrägverzahnt. Bei Schäden durch Fehlbedienung können diese Getriebe mit einem Reparatursatz überholt oder gegen ein Austauschgetriebe getauscht werden.
Der Innenraum
Der 126 BIS ist wie seine Vorgänger eine viersitzige Limousine. Diese vier Personen sollten allerdings nicht zu groß sein
Zwei Kofferräume
Vorne befindet sich ein kleines Gepäckabteil, das mit Batterie und Reserverad praktisch schon ausgefüllt ist. Hier sitzt auch der Scheibenwischermotor der über ein Gestänge zwei Scheibenwischerblätter ansteuert, die den Regen von der Windschutzscheibe fernhalten. Der Kofferraumdeckel lässt sich mit einem Seilzug von innen öffnen. Der Tank war nun weniger unfallgefährlich rechts unter der Rücksitzbank eingebaut statt im vorderen Kofferraum. Durch das geänderte Motorkonzept entstand erstmals ein Fiat 126 mit echtem Kofferraum im Heck. Gepäckträger am Heck oder Dachgepäckträger gab es aber weiterhin.
Innenraum und Sitze
Die Sitze und die Rückbank sind nun wesentlich bequemer, oft mit bunten Sitzpolstern gepolstert und vorne auf Sitzschienen verstellbar.
Innen und außen gab es ab der 2. Serie deutlich weniger Chromzierteile, Zierleisten, Stoßstangen und andere Anbauteile waren gemäße dem Geschmack der Zeit eher aus Kunststoff. Zudem unterscheidet sich die Instrumententafel von den meisten vorangegangenen Modellen des Fiat 126. Auch den Fiat 126 gab es mit einem Faltdacht, wenn auch nicht mehr serienmäßig.
Ersatzteile in der Nachproduktion
Ersatzteile für Oldtimer sind oft ein Problem, beim Fiat 126 BIS kommt es ein wenig darauf an.
Reparaturbleche und Karosserieteile
Viele Blechteile für die Karosserie sind immer noch gut verfügbar und weitgehend identisch mit allen anderen 126er Modellen. Da es immer noch viel dieser Autos gibt, sind Reparaturbleche, Frontbleche und Radläufe gut zu bekommen. Selbst Türen, Bodenbleche, Motorhauben und Schweller werden nachgefertigt.
Verschleißteile
Die gängigen Verschleißteile wie Radbremszylinder, Bremsbeläge, Verteilerkappen und Türdichtungen und Scheibendichtungen werden heute für die große Zahl der alten Fiats nachproduziert. Insgesamt wurden von allen Versionen des 126 etwa 4.700.000 Stück produziert.
Kompliziertere Teile wie Achsschenkel an der Vorderachse oder die Webervergaser gibt es im Austausch oder es gibt Reparatursätze, die alle benötigten Teile für eine Überholung beinhalten. Man bekommt sogar neue Vergaser als Nachbauten.
Problemfälle
Teile für den Innenraum wie Fußmatten, Türverkleidungen und Teppiche werden in vielen Farben nachgefertigt. Spezielle Teile für den Fiat 126 BIS, wie etwa Teile der Wasserkühlung, Kühler, die spezielle Heckklappe etc. können etwas schwieriger zu beschaffen sein.
Der Fiat 126 heute
Die Fangemeinschaft der Autos ist heute größer denn je. Grade junge Leute in den Großstädten wissen die kompakten Abmessungen bei der Parkplatzsuche und die einfache Technik zu schätzen. Die meisten Exemplare werden heute als Sommerautos gefahren und schlummern den Winter in der Garage unter einer Autoabdeckung. Egal ob Sommer oder Winter, auf jeden Fall ist er ein kleiner Sympathieträger. Dabei ist er auch für Schrauber-Anfänger pflegeleicht zu warten. Falls man einmal nicht weiterkommt, helfen Reparaturhandbücher und Ersatzteilkataloge.
Der 126 BIS ist der seltenste der Fiat 126 Baureihen.